Kontemplativ leben heißt hinschauen und wahrnehmen und dafür danken.

Schwester Angeluccia, eine Mitschwester der hl. Klara von Assisi, sagte im Heiligsprechungsprozess Klaras: „Immer, wenn die hl. Mutter Klara die Schwestern, die außerhalb des Klosters Dienst hatten, losschickte, habe sie sie daran erinnert, wenn sie schöne Bäume, Blüten und Blätter sähen, Gott zu loben. Und genauso wenn sie Menschen oder andere Geschöpfe sähen, immer sollten sie für alle Dinge und in allen Dingen Gott loben.“ (Heiligsprechungsprozess der hl. Klara, 14. Zeugin)


Es ist nicht das Idealbild einer kontemplativen Nonne, immer nur die Augen niederzuschlagen und sich von nichts ablenken zu lassen. Und was meint dabei überhaupt Ablenkung?
Kontemplativ leben heißt hinschauen und wahrnehmen und dafür danken. Die Schönheit der Natur, der Menschen ist nicht Ablenkung sondern Hinweis auf den Schöpfer Gott. Simone Weil, die jüdische Philosophin, hat einmal gesagt, dass Schönheit die reinste Inkarnation des Logos ist.
Jetzt ist die Zeit, wirklich hinzuschauen und zu entdecken, wo Schönheit Gottes durchstrahlt. Und dafür zu danken.

 


Klarissenkonvent am Dom
Foto: Christiane Alt-Epping